Thursday 25 April 2024
Milano Jiu Jitsu Challenge 2013
Tuesday 26 November 2013

Milano Challenge 2013 – Erfolgreicher Tag für Gracie Brazilian Jiu Jitsu Bolzano/Bozen und die Filialen Meran, Udine und Piacenza

 

Der Wettkampf “Milano Challenge” ist das wichtigste Brazilian-Jiu-Jitsu-Turnier in Italien und stellt mittlerweile einen Fixpunkt im Jahreskalender der Jiu-Jitsu-Kämpfer fest. So haben sich denn auch für die Veranstaltung am vergangenen Wochenende 21 Schüler von Lehrer Alessandro Federico und er selbst eingeschrieben. Es gab lachende und verschwitzte Gesichter, eine Teilnehmerin war enttäuscht – nicht, weil sie nicht gewonnen hat, sondern weil sie nicht kämpfen brauchte, um zu gewinnen. Eines war den Teilnehmern aber gemeinsam: Wochenlang haben sie sich auf dem Tatami und bei Tisch auf den Wettkampf vorbereitet, am Samstag haben sie sich ihren Kimono angezogen und ihr Bestes gegeben. Insgesamt gut 600 Kämpfer aus ganz Italien, einige auch aus dem Ausland, haben am Event teilgenommen. Gracie Brazilian Jiu Jitsu Bozen konnte eine tolle Bilanz ziehen: 8 Medaillen konnten die Kämpfer mit nach Hause bringen.

Am Morgen standen die Wettkämpfe der Besten auf dem Programm: Alessandro Federico (schwarzer Gürtel, Bozen, Kategorie unter 76 kg), Patrick Benetti (braun Meran, unter 82,3 kg), Fabio Corradini (braun, Bozen, unter 82,3kg) , Sergio Plazzer (braun, Bozen, umter 76 kg) und Walter Plazzer (violett, Bozen, unter 94,3 kg), Ivan Gazzoli (violett ,Udine, unter 88,3 kg), am Nachmittag wurde der Tatami für die Teilnehmer mit blauen und weißen Gürteln freigemacht: Angelo Contino (blau, Bozen, unter 82,3 kg), Lorenzo Zanasi (blau, Bozen, unter 88,3 kg), Stefan Runggaldier (blau, Bozen, unter 88,3 kg) Antonella Busca (blau, Piacenza, unter 58 kg), Emanuele Baldanti (blau, Piacenza, unter 76 kg) , Filippo Fontana (blau , Piacenza, unter 70 kg), Sonia Serpi (blau,Udine, über 69 kg), Ferdinand Abler, (blau, Meran, über 100 kg) Michael Zuber, (blau, Meran, unter 82,3 kg), Federico Plasso (blau, Meran, untr 70 kg), Andreas Paone(weiß, Meran, unter 88,3 kg), Maximilian Gruber (weiß, Meran, unter 82,3 kg) und Simone Driussi (weiß, Udine, unter 82,3kg).

Die Tribüne der PalaCarraro von Mailand kochte: Athleten und Fans feuerten die Kämpfer auf den sechs Tatamis an. Alessandro Federico nahm nicht nur als Kämpfer, sondern auch als Schiedsrichter am Wettkampf teil: Zusammen mit bekannten Gesichtern der Jiu-Jitsu-Szene, Octavio “Ratinho” Couto und Marcel Leteri Sasso de Oliveira wachte er mit Argusaugen über die Wettkämpfe. Der Wettkampf dauerte fünf Minuten für Teilnehmer mit weißem Gürtel, sechs für jene mit blauem, sieben für jene mit violettem Gürtel, acht für jene mit dem braunen Gürtel und zehn für Teilnehmer mit schwarzem Gürtel.

Die Minuten wollten auch auf der Tribüne nicht mehr enden: Man wird zapplig, wenn man den eigenen Trainingskollegen zusehen muss, wie sie sich unter größter Anstrengung aus einem schier stählernen Griff befreien oder sich Zentimeter für Zentimeter oder mit Blitz-Überraschungseffekt eine vorteilhafte Position erkämpfen. Nicht zu bremsen ist dann der Jubel, der ausbricht, wenn es einem Trainingskollegen auf dem Wettkampftatami gelingt, eine irreversible Hebel- oder Würgetechnik zu fixieren. Auf der Tribüne waren viele, die auf den Platz schrien: „Nimm das Bein“, „wirf ihn um“, „hol dir den Arm“, andere gaben die fehlende Zeit durch. Das meiste kam bei den Kämpfern wohl kaum an. Letztlich war jeder allein am Tatami und musste seinen Kampf mit seinen Kräften und seiner Taktik durchziehen. Schließlich waren es drei Kämpfe und mehr, schaffte man es ins Finale.

Am Ende des Tages war – in Schweiß gemessen – Fabio Corradini der Spitzenreiter. Er war in zwei Kategorien angetreten – seiner Gewichtsklasse und der absoluten Klasse. In beiden Kategorien erreichte er das Finale, letztlich musste er sechs Kämpfe bestreiten – er errang Silber in beiden Kategorien. In Gold glänzte der Erfolg des jungen Meraner Kämpfers Ferdinand Abler (er ist 21): Schon am Morgen saß er auf der Tribüne und verfolgte mit wachsender Nervosität die Kämpfe seiner Kollegen, um 17 Uhr war es endlich auch für ihn so weit: Er lehrte die Konkurrenz das Fürchten. Er schlug beide Gegner und stieg auf das oberste Treppchen am Siegerpodest. Ein unerwarteter Coup gelang der 17-jährigen Sonia Serpi aus Udine: Sie hatte zwar nur eine Gegnerin, aber die hatte es in sich: Martina Baraccani ist in der Nationalmannschaft für Grappling; und mehrfache Medaillengewinnerin. Sonia Serpi konnte sie am Samstag besiegen. Medaillen gab es auch für die zwei Kampfsportveteranen, die Brüder Valter und Sergio Plazzer : Beide nahmen Bronze mit nach Hause.

Enttäuscht, obwohl sie zwei Goldmedaillen mit nach Hause nehmen durfte, war Antonella Busca aus Piacenza. Sie hatte sich hart auf den Wettkampf vorbereitet. Im Kimono verfolgte sie die Wettkämpfe – sie selbst musste aber auf der Tribüne bleiben. In ihrer Kategorie hatte sich niemand gemeldet, auch für den absoluten Wettbewerb (hier zählt nur die Gürtelfarbe, Alter und Gewicht nicht) fand sich keine Gegnerin. „Es ist nicht schön, ohne zu kämpfen zu gewinnen“, meinte sie.

Alle anderen mussten auf den Tatami: Patrick Benetti hatte das Pech, schon in der ersten Runde gegen den Gesamtsieger der Kategorie „brauner Gürtel Master und Erwachsene“, Valentin Rossi aus der Schweiz, antreten zu müssen und schied gleich aus. Fabio Corradini, der in derselben Kategorie war, musste im Finale gegen Rossi antreten und musste sich ihm geschlagen geben. Ein ähnliches Schicksal ereilte Alessandro Federico: Auch er musste sich einem jüngeren und schwereren Gegner nach Punkten geschlagen geben. „Das ist der Wettkampf mit schwarzem Gürtel: Auf diesem Niveau sind alle gut, es zählen Details. Ich habe heute alles in der Verteidigung gegeben“. Er war Vorbild für alle anderen, die sich dem Wettkampf mit einem unbekannten Gegner gestellt haben und sich wochenlang hart auf „Milano Challenge“ vorbereitet haben – auch ausserhalb der Trainingshalle, nàmlich durch einen rundum gesunden Lebensstil.

 

 
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